Zum Inhalt springen

Körperbewusstsein – Vertrauen in den Körper

    Hast du Vertrauen in den Körper?

    Vielleicht wirst du diese Frage mit “ja” beantworten, denn sicher bist du jemand, der sich mit sich selbst, mit den eigenen Gedanken, aber auch dem Körper beschäftigt. Ich spreche viel über das Innenleben des Menschen, aber es ist nun mal so, dass wir alle auch Körper sind und ohne unseren Körper können wir in dieser Welt gar keine Erfahrungen sammeln. Solange wir gesund und voller Energie sind, fällt es uns meist leicht, Vertrauen in den Körper zu haben. Was aber, wenn das Vertrauen auf die Probe gestellt wird? Unsere Gedanken können sich schnell verdunkeln, wenn der Körper nicht wie gewohnt für uns arbeitet und umgekehrt können unsere Gedanken auch den Körper kraftlos werden lassen.
    Vertrauen in den Körper finden

    Verunsicherung statt Vertrauen

    Ich bin durch meine Arbeit oft mit Menschen in Kontakt, die Probleme mit ihrem System aus Körper und Geist haben. Ich stelle keine Diagnosen, aber gemeinsam begeben wir uns auf die Suche nach Ursachen der Probleme. Mir ist bewusst, wie leicht unsere Lebensweise körperliche Folgen haben kann und dass sogar jeder Gedanken sich auf den Körper auswirkt. Auch bin ich mir bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, einen gesunden Körper zu haben. Und manchmal kann auch einem gesunden Körper jegliche Energie und Lebensfreude abhandengekommen sein.

    Dennoch versuche ich nicht all die Schwachstellen in meinen Gedanken zu fokussieren, sondern mich immer wieder an die Stärke jedes einzelnen Körpers zu erinnern. Was er alles ganz allein schafft, dass er sich tatsächlich zu einem enormen Teil selbst heilen kann. Vertrauen in den Körper sollte eigentlich der natürliche Zustand sein und Unsicherheiten eher die Ausnahme!

    Aber ich verstehe die Verunsicherung, denn wenn etwas mit dem Körper nicht stimmt oder wir eine neue Erfahrung mit dem Körper machen, er Dinge tut, die wir nicht gewohnt sind, macht uns das Angst. Laut der Yogaphilosophie ist die Angst vor dem Verfall und Tod des Körpers das, was man am schwierigsten überkommen kann. Das versteht sich wohl von selbst, denn das Ego will leben und nicht aufhören, Erfahrungen zu sammeln!

    Dennoch lassen wir uns zu oft verunsichern, wo wir eigentlich vertrauen dürften. Zu oft sehen wir nur die Fehler und nehmen uns selbst das Vertrauen, wenn wir den Blick auf das große Ganze verlieren. Wir dürfen Vertrauen in den Körper haben, weil er ein wahrer Überlebenskünstler ist. Er kann sich selbst erhalten, sich selbst heilen und sogar neues Leben erschaffen. Der Körper ist viel widerstandsfähiger, als wir je erahnen können. Er kann manchmal aus eigener Kraft Fehler im System auf eine Art beheben, die wir nur als Wunder bezeichnen können, weil keine Wissenschaft sie beschreiben kann.

    Vertrauen in den Körper zurückgewinnen

    Zu oft ertappe ich mich selbst dabei, ein Symptom zu googeln oder etwas nachzulesen, weil ich unsicher bin. Auch mich lassen Schmerzen manchmal zweifeln, ob meine Methoden richtig sind und ausreichend sind. Wer kennt es nicht? Man ist schnell geneigt doch lieber eine Tablette zu nehmen, um Schmerzen zu betäuben, weil sie uns Angst machen und die Gedanken dunkel werden lassen. Aber Schmerzen erzählen uns immer auch eine Geschichte und sie sind ein Ruf des Körpers nach Aufmerksamkeit. 

    Die allgemeine Medizin ist so wertvoll, keine Frage. Ohne ihre Medikamente, Operationstechniken und all die Entdeckungen der Forschung, könnten wir unseren Körper nicht so lange erhalten. Aber Wissen ist nicht immer ein Segen, sondern manchmal verunsichert es uns und wir neigen dazu, pauschale Aussagen zu treffen. Es gibt keinen Körper, der in jeder Hinsicht einer Norm entspricht, denn jede Norm kann nur ein Richtwert, eine Orientierung sein. Wenn wir uns mehr Zeit nehmen würden, mehr spüren und wahrnehmen, dann würden wir vielleicht erkennen, was unser ganz individueller Körper braucht, um sich zu regenerieren oder gesund zu bleiben. Vertrauen in den Körper hat man nicht einfach, Vertrauen lernt man, indem man viele positive Erfahrungen macht. Wer immer wieder anderen das Urteil über den eigenen Körper übergibt, ohne selbst überhaupt hineinzuspüren, kann keine vertrauensvollen Erfahrungen mit dem Körper sammeln. Was wir brauchen, um zu vertrauen, ist ein Körperbewusstsein.

    Ein Körperbewusstsein entwickeln

    Natürlich sollten wir uns einen ärztlichen Rat holen, wenn wir ein gesundheitliches Problem haben, aber mindestens genauso viel Zeit und Energieaufwand sollten wir in die Entwicklung unseres eigenen Körperbewusstseins stecken. Denn keine Medizin der Welt kann uns beschreiben, was wir selbst fühlen. Keine Worte der Welt sind passend genug, um unsere Gefühle auszudrücken. Wir können vielleicht unseren Körper durchleuchten, aber Gefühle und Gedanken können wir nicht sichtbar machen. Was, wenn sie die eigentliche Ursache unserer Probleme sind? Die Wissenschaft kennt heute schon ein paar Beispiele, wie die Psyche sich direkt auf die Beschaffenheit des Körpers auswirkt, zum Beispiel in unserem Fasziengewebe. Aber in der alternativmedizinischen Arbeit mit Körper und Geist ist mein Ziel nicht jemanden zu analysieren und ihm die Antworten zu geben, nein. Meine Aufgabe sehe ich darin, dem Menschen einen ganzheitlichen Blick auf sich selbst beizubringen, damit er ein neues Bewusstsein für das eigene System aus Körper, Geist und der eigenen Umwelt entwickelt. Das schafft neues Vertrauen in den Körper.

     

    Embodiment – Wer den Körper gut kennt, ist der Seele näher

    Man muss nicht absolut alles über den Körper wissen, um ihn zu verstehen. Wichtig ist, sich selbst zu verstehen und Embodiment, das beschreibt die Verbindung zwischen all den Ebenen, auf denen wir als Menschen existieren. Wir sind ein Körper, ein Geist und eine Seele, aber wir sind ebenso eine Welt, in der wir mit anderen Menschen leben. Jedes einzelne Detail zählt und es gibt im Yoga viele Techniken, mit denen sich selbst oder andere diese große Verbindung spüren lassen kann. Vertrauen bekommt man nicht einfach durch irgendwelche Umstände, man findet es in sich selbst, indem man beobachtet und verstehen lernt.

    Möchtest du Vertrauen lernen und anderen Menschen helfen, Vertrauen zu finden?

    Lerne mehr über Embodiment und spüre deine Ganzheitlichkeit am eigenen Körper. Im Ausbildungsmodul “Yin Yoga – Embodiment” kannst du eine Selbsterfahrung machen und gleichzeitig viel über die Verbindung zwischen Körper, Geist, Seele und Umwelt lernen.

    Folge mir auch auf Instagram für mehr Beiträge wie diesen und abonniere den Newsletter, um keinen Beitrag zu verpassen.

    Teile diesen Beitrag

    Schreibe einen Kommentar